Es ist stockdunkle Nacht geworden; Fackeln und Kerzen weisen den Weg zum Flussufer. Eine Gruppe aus Marienfließern und Besuchern steht um die selbstgebauten Marienboote. Jedes wird bewundert und mit einer brennenden Kerze versehen. Nach sechs Strophen „Es kommt ein Schiff geladen“ geht es endlich los, die Boote werden zu Wasser gelassen. Ich stelle mich auf die Brücke und schaue zu, wie sich die Flammen im Wasser spiegeln und ein Licht nach dem anderen ins Dunkel davon schwimmt. In meiner Vorstellung schaffen es alle Boote die Stepenitz hinunter bis zur Mündung, so dass das Licht von Marienfließ aus die ganze Prignitz erreicht. Eine schöne Vorstellung und ein bewegendes Gebet.
Später sitzen wir bei Tee und Keksen zusammen, denken an die Gründung des Klosters, hören auch die Lucia-Geschichte und freuen uns an der Gemeinschaft und am Licht.
„Das Schiff steht still im Triebe, es trägt ein teure Last. Das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.“
Das schreibt unser neuestes Konvents-Mitglied Dominik Herbst über einen Tag des lebendigen Adventskalenders im Stift Marienfließ.